Warum psychologische Sicherheit der Wert ist, der Teams wirklich voranbringt!

Dr. Diana Astashenko-Huber
13. April 2025

Vertrauen allein reicht nicht – echte Teamstärke entsteht durch psychologische Sicherheit. Warum dieser Wert entscheidend ist und wie er Teams mutiger, kreativer und leistungsfähiger macht.

Wenn wir über die Werte sprechen, die ein Team zusammenhalten und nach vorne bringen, kommt "Vertrauen" fast immer ins Spiel. Vertrauen wird als Basis angesehen, als Fundament jeder Zusammenarbeit. Und ja, Vertrauen ist wichtig – aber lassen Sie uns für einen Moment mutig sein und darüber nachdenken, ob es wirklich ausreicht.

Hier ist der entscheidende Punkt: Die beiden Begriffe sind verwandt, meinen aber unterschiedliche Dinge: Vertrauen allein wirkt in einer Beziehung zwischen zwei Personen. Psychologische Sicherheit hingegen wirkt für das gesamte Team.

Warum Vertrauen nicht genug ist

Vertrauen bedeutet: "Ich glaube, dass du zuverlässig bist. Ich glaube, dass du deinen Job gut machst." Es ist eine Bindungsqualität zwischen zwei Menschen. Aber was passiert in einem Team, in dem zwar Vertrauen zwischen einzelnen Mitgliedern besteht, aber nicht alle sich trauen, ihre Stimme im Team zu erheben? Was passiert, wenn jemand Angst hat, eine vermeintlich "dumme Frage" zu stellen oder einen Fehler zuzugeben?

Vertrauen hilft hier nur wenig weiter. Denn Vertrauen kann leise sein, privat, – psychologische Sicherheit meint die sichtbare Zusammenarbeit im Team, ist laut und öffentlich. Sie schafft eine Atmosphäre, in der alle den Mut finden, das zu sagen, was sie wirklich denken.

Was psychologische Sicherheit anders macht

Psychologische Sicherheit ist der Wert, der im Team Raum für Mut, Kreativität und echtes Wachstum schafft:

  1. Innovation braucht Risiko. Ohne psychologische Sicherheit bleiben Ideen unausgesprochen, weil niemand das Risiko eingehen will, abgelehnt zu werden oder „aufzufallen“.
  2. Fehler sind Teil des Lernens. Psychologische Sicherheit sorgt dafür, dass wir Fehler als Chancen sehen, nicht als Gefahren. Vertrauen mag hier helfen – aber nur psychologische Sicherheit als Team-Wert stellt sicher, dass niemand Angst vor Konsequenzen hat.
  3. Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile. Psychologische Sicherheit stärkt nicht nur Einzelbeziehungen, sondern die gesamte Dynamik einer Gruppe. Sie macht das Team stärker als jede dyadische Beziehung es könnte.

Das Gegenargument – und warum es nicht reicht

Man könnte sagen: "Aber wenn wir Vertrauen fördern, schaffen wir doch eine gute Grundlage für psychologische Sicherheit!" Das stimmt – aber es greift zu kurz. Vertrauen ist eine Komponente, ein Baustein. Wenn es Konflikte im Team gibt, werden diese bei „Vertrauen“ zwischen den Menschen angesprochen, die einander vertrauen - und zwar oft außerhalb des Team-Meetings.

Lebt ein Team jedoch ein hohes Maß an Psychologischer Sicherheit, werden diese Konflikte direkt und bei Anwesenheit aller Teammitglieder angesprochen und im besten Falle gelöst.

Psychologische Sicherheit ist also der Raum, in dem Teams wirklich wachsen können, weil sie nicht nur auf bestehende Beziehungen angewiesen ist:.Psychologische Sicherheit macht Teams unabhängig von der Chemie einzelner Personen. Sie wirkt immer – auch in heterogenen, diversen oder neu zusammengestellten Gruppen.

Warum sollten wir uns also für psychologische Sicherheit entscheiden?

Wenn wir Vertrauen fördern, sagen wir: "Es ist wichtig, dass du dich auf mich verlassen kannst."
Wenn wir psychologische Sicherheit fördern, sagen wir: "Es ist uns allen im Team wichtig, dass du du selbst sein kannst – egal, was passiert."

Das ist es, was wirklich zählt: Ein Team, in dem alle den Raum haben, zu wachsen, miteinander Risiken einzugehen und mutig zu sein.

Unser Appell: Setzen wir ein Zeichen. Wählen wir nicht den vertrauten Weg des Vertrauens als Wert. Wählen wir den mutigen Weg der psychologischen Sicherheit. Denn nur so können wir Teams schaffen, die sich nicht nur gut fühlen, sondern Großes erreichen.


Und jetzt? 

In den nächsten beiden Blogs formulieren wir Ideen wie Sie psychologische Sicherheit in Ihrem Team und systemisch fördern und ausbauen können. 

Dr. Diana Astashenko

Über mich

Dr. Diana Astashenko, Full Stack Consultant. Kennt sich mit dem Frontend (Workshops, Prozessmoderationen, Coachings) ebenso aus wie mit dem Backend (Prozessarchitektur, Workshopdesign, Inhaltliche Weiterentwicklung). Inhaltliche Schwerpunkte: Strategieentwicklung, Strategieumsetzung, Digitale Didaktik und Megatrends. Gelernte Soziologin und Pädagogin. Von Natur aus neugierig auf (fast) alles.
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