Kunde: Gesellschaft zur Wirtschaftsentwicklung
Teilnehmende am Projekt: bisher 50 Vertreter von Wirtschaft, Industrie, Handwerk und Verwaltung
Zeitraum: 2023 - 2024 -2025
Ansprechpartner: Thomas Huber, Berater für die Struktur des Gesamtprozesses und die Moderation der Workshops
Beschreibung:
Im Schatten der Metropolen kämpfen kleinere Städte oft um ihre wirtschaftliche Zukunft. Doch das muss nicht so bleiben, wie ein bemerkenswertes Projekt in einer Stadt mit weniger als 100.000 Einwohnern eindrucksvoll zeigt. Unter dem Titel „Zukunftsarbeit Wirtschaftsstandort“ wird hier ein innovativer Weg beschritten, um die wirtschaftliche Stärke und Attraktivität des Standorts gezielt zu fördern. Das Besondere: Es handelt sich um einen umfassenden, strategischen Prozess, der versucht, alle relevanten Akteure einzubeziehen und auf systematische, faktenbasierte Analysen setzt.
Im Mittelpunkt steht eine intensive Zusammenarbeit zwischen einer „Kernarbeitsgruppe“, bestehend aus lokalen Wirtschaftsvertretern, und einer „Resonanzgruppe“, in der weitere Entscheider und Meinungsbildner aus der Regionalpolitik vertreten sind. Unterstützt wird das Projekt durch externe Experten, die neue Perspektiven und bewährte Methoden aus anderen Regionen einbringen. In mehreren Workshops und Exkursionen wurden sowohl bestehende Potenziale als auch Herausforderungen des Standorts analysiert und diskutiert.
Das Vorgehen hat eine klare Struktur und setzt - bei aller Zeitknappheit der Beteiligten - eindeutige Schwerpunkte: Zunächst wurden die aktuellen Stärken und Schwächen des Standorts in einer fundierten Bestandsaufnahme ermittelt. Dieser Schritt war bei der heterogenen Zusammensetzung der Gruppen enorm wichtig, um ein von allen geteiltes Gesamtbild und Verständnis von Region und Stadt zu schaffen.
Auf dieser Basis entwickelten die Teilnehmer Szenarien und Visionen für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei den „Megatrends“: Digitalisierung, nachhaltige Energien, neue Mobilitätskonzepte und Künstliche Intelligenz wurden nicht nur als Herausforderungen, sondern als Chancen für den Standort betrachtet. Diese Trends könnten genutzt werden, um innovative Geschäftsmodelle zu fördern und bestehende Unternehmen bei der Transformation zu unterstützen.
Der Prozess selbst ist sehr dynamisch. So finden sich in den Arbeitsgruppen Vertreter unterschiedlicher Branchen und Institutionen, die ihre Erfahrungen und Ideen einbringen. In intensiven Diskussionen werden dabei nicht nur Übereinstimmungen gesucht, sondern auch Unterschiede genutzt, um die besten Lösungen zu finden. Der Dialog wird dabei von unserer externen Moderation begleitet, in der wir sicherstellen, dass alle Perspektiven berücksichtigt werden und der Fokus stets auf dem gemeinsamen Ziel bleibt.
Ein zentrales Ergebnis des Projekts ist die Entwicklung einer klaren Vision, wohin sich der Wirtschaftsstandort aus Sicht und mit großer Zustimmung aller Beteiligten in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln sollte. Es werden aktuell konkrete Leitlinien für die Förderung bestimmter Branchen definiert, die in der Stadt bereits stark sind oder großes Zukunftspotenzial haben, wie etwa der Weinbau und die Kreativwirtschaft. Gleichzeitig wurde erkannt, dass gezielte Investitionen in die digitale Infrastruktur, in eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung und in die Gewinnung und Bindung qualifizierter Fachkräfte von entscheidender Bedeutung für die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandortes sind.
Doch das Projekt geht über die rein wirtschaftliche Perspektive hinaus. Es versteht wirtschaftliche Entwicklung und Lebensqualität als zwei Seiten derselben Medaille. In den Workshops wurde intensiv diskutiert, wie die Stadt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch als Lebensraum attraktiver gestaltet werden kann – sei es durch eine verbesserte Verkehrs- und Energiewende, den Ausbau von Bildungsangeboten oder die Förderung von Kultur und Freizeitmöglichkeiten.
Das Besondere an dieser „Zukunftsarbeit“ ist nur die umfassende Beteiligung aller relevanten Akteure, durch die wirklich deutlich gemacht werden konnte, dass es nicht um ein „wir-gegen-die“ geht, sondern um eine Versöhnung von alten Stärken mit neuen Zukunfts-Chancen.
So werden auch die unmittelbar dringenden kurzfristigen Nöte und notwendigen Maßnahmen diskutiert.
Viel stärker aber geht es um die langfristige Perspektive. Statt auf schnelle Erfolge zu setzen, wird hier ein nachhaltiger Entwicklungsprozess angestoßen, der die Stadt fit für die Herausforderungen der Zukunft macht. Es ist ein ermutigendes Beispiel dafür, wie auch kleinere Städte ihre Zukunft selbstbewusst und zielgerichtet gestalten können – und dabei zu Modellregionen für innovative Wirtschaftsstrategien werden.
Diese Initiative zeigt: Eine zukunftsfähige Wirtschaftsstrategie beginnt mit einem klaren Plan und dem Mut, neue Wege zu gehen. Die Stadt beweist, wie viele engagierte Vertreter aus Wirtschaft und Politik es vor Ort gibt, mit denen man auch als kleiner Standort Großes bewegen kann, wenn man es richtig anpackt.